Seit einiger Zeit beschäftigt mich die Frage nach dem richtigen Beten. Gibt es so etwas überhaupt? Kann ich falsch beten?
Klar, ist ein Gebet besser als kein Gebet, aber das kann doch nicht unser und vor Allem Gottes einziges Kriterium sein!?
Das ist es auch nicht. Ich durfte anhand des "Vater-unser" (siehe Matthäus 6, 9-13) viel über das richtige Beten lernen. Doch auch die Verse vorher und danach geben viel Aufschluss. Lies dafür mal Matthäus 6, 5-15, denn in diesem Abschnitt geht es genau um das Gebet und die richtige Einstellung dazu.
Das Gebet soll von uns nicht dazu missbraucht werden, vor anderen den frommen Christen zu spielen. Denn auch wenn du damit vielleicht einige Menschen überzeugen kannst, weil Gott dein Herz sieht. Wir dürfen und sollen gemeinsam beten, aber dabei sollte es uns nicht so sehr um die Menschen gehen, die zuhören, sondern viel mehr um unseren himmlischen Vater und unsere Beziehung zu ihm. "Denn der HERR sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, der HERR aber sieht das Herz an!" (1. Samuel 16, 7b) Es ist nicht wichtig, was deine Mitmenschen von deinem Gebet denken, solange deine Herzenseinstellung stimmt.
Wenn du dir dabei nicht sicher bist, dann frag Gott. Ich bin mir sicher, dass er antworten wird. Außerdem kannst du es an einem ganz einfachen Kriterium beurteilen: Willst du Gott mit deinem Gebet verherrlichen? Betest du, was seinem oder was deinem Willen entspricht? Seinen Willen kannst du auf jeder einzelnen Seite seines Wortes der Bibel herausfinden.
Aber ist Gebet an Worte gebunden? Ist Gebet "nur" das Sprechen mit Gott oder geht Gebet weiter?
Im Zusammenhang mit dieser Frage hörte ich die Aussage von Jana Hiighholder: "Wenn ich glaube, was ich tue, dass Gott mich in jedem Moment meines Lebens ansieht, dann kann Gebet doch auch sein, dass ich diesen Blick erwidere." Gebet ist also nicht immer ein Gespräch mit Gott, wobei wir auch das nicht unterschätzen dürfen. Gebet ist die Beziehung mit Gott. Dein Leben kann ein Gebet, ein Lobgesang zur Ehre Gottes sein. Ich persönlich denke, dass Gebet auch ein dankerfüllter Blick in den Himmel, ein Lied, ein weinendes Herz, ein Lächeln oder jemanden anderen zu helfen sein kann. Gebet ist so viel mehr als das bloße Gespräch. Gebet ist dein Leben mit Gott! Ist Gebet nicht alles, was du zur Ehre Gottes, was du mit ihm gemeinsam machst?!
Gebet zieht sich durch mein ganzes Leben. Es ist das, was uns mit Gott verbunden hält, wodurch ich Gemeinschaft mit ihm verbringen darf.
Dazu passt die Aussage: "Nach dem Amen bete weiter!" meiner Meinung nach sehr gut, denn Gebet sollte nicht auf ein paar Minuten oder Stunden am Tag beschränkt sein. Wir dürfen Gott mit unserem ganzen Leben anbeten und alles mit ihm Teilen. Jede noch so kleine Sache interessiert Gott, alles was du tust ist ihm wichtig. Du bist Gott nicht egal und ich denke, dass wir erst richtig beten lernen können, wenn wir beginnen zu verstehen, dass wir, dass du und ich Gott unglaublich wichtig sind. ER will an deinem Leben teilhaben, ein Teil davon sein. Seine Liebe geht über das Kreuz hinaus! ER will eine andauernde, tiefe Beziehung mit dir. Willst du das auch?
Sorgt euch um nichts; sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden. Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus!
Philipper 4, 6-7
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